Du möchtest ein Haus bauen, ein neues Auto kaufen oder eine Geschäftsidee verwirklichen? Ein Darlehen ist eine gute Möglichkeit, um finanzielle Träume kurzfristig zu realisieren. Doch bevor du einen Darlehensvertrag unterschreibst, solltest du die Unterschiede zwischen individuellen Verbraucherdarlehen (IVD), allgemeinen Verbraucherdarlehen (AVD) und Bauspardarlehen verstehen – und ihre Vor- und Nachteile abwägen. Wir geben dir einen Überblick über die wichtigsten Aspekte.
Ein Darlehensvertrag ist eine vertragliche Vereinbarung, die die Bedingungen für die Zusage eines Darlehens regelt.
Ein schriftlicher Darlehensvertrag bietet eine sichere Rechtsgrundlage und schafft Transparenz für beide Seiten: Kreditinstitute als Darlehensgeber und dir als Darlehensnehmerin oder Darlehensnehmer. Damit vermeidest du Missverständnisse oder Streitigkeiten.
Die Ermittlung einer bezahlbaren Darlehensrate erfordert eine umfassende finanzielle Analyse, die das Einkommen, die Ausgaben, Rücklagen und den Zinssatz berücksichtigt.
Du stehst vor leeren Parzellen am Rand deiner Heimatstadt. Bald sollen daraus Bauplätze entstehen. Wenn alles so geschieht, wie du es dir wünschst, wirst du hier in naher Zukunft dein Traumhaus bauen. Doch damit dieser große Schritt Wirklichkeit wird, fehlt dir noch ein großer Teil des nötigen Kapitals. Höchste Zeit bei deiner Sparkasse oder Bank anzurufen und einen Termin für einen Darlehensvertrag zu machen.
Ein Darlehensvertrag (beziehungsweise Kreditvertrag) ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen einem Darlehensgeber – in der Regel ist das ein Kreditinstitut, manchmal aber auch eine Privatperson – und dir als Darlehensnehmerin oder Darlehensnehmer. Darin werden die Bedingungen für die Gewährung eines Kredits beziehungsweise Darlehens festgelegt. Der Darlehensvertrag ist ein rechtlich bindendes Dokument, das die Rechte und Pflichten beider Seiten regelt und die genauen Details beschreibt.
Damit ist der Darlehensvertrag ein wichtiges Instrument, um die Interessen beider Parteien zu schützen und Missverständnisse oder Streitigkeiten zu vermeiden. Er sollte immer schriftlich abgeschlossen werden, um alle Vereinbarungen klar und nachvollziehbar zu dokumentieren. Im Falle eines Streits oder gar Rechtsstreits dient er als rechtliche Grundlage und Beweismittel.
Je nach Art des Darlehens gibt es unterschiedliche Verträge und die rechtlichen Anforderungen und Bestimmungen dafür sind unterschiedlich. Daher empfiehlt es sich, dich vor der Unterzeichnung gut beraten zu lassen.
Ein IVD ist in der Regel ein Immobiliendarlehen. Es wird im Grundbuch abgesichert und notariell beurkundet. Dieser Vertrag hat eine Laufzeit von etwa 30 Jahren und erfordert circa 30 Prozent Eigenkapital.
Ein AVD, auch Blankodarlehen genannt, dient der Konsumfinanzierung. Diese Darlehen haben in der Regel kürzere Laufzeiten, höhere Zinssätze und erfordern keine Sicherheiten.
Ein Bauspardarlehen kannst du optional in Anspruch nehmen, sobald dir ein entsprechender Bausparvertrag zugeteilt wird.
Der Betrag, den der Darlehensgeber zur Verfügung stellt
Der vereinbarte Zinssatz (fest oder variabel), zu dem die Darlehensnehmerin oder der Darlehensnehmer das geliehene Geld zurückzahlt.
Der Zeitplan für die Rückzahlung des Darlehens, einschließlich der Anzahl der Raten und ihrer Höhe.
Gegebenenfalls werden im Darlehensvertrag Sicherheiten vereinbart. Das können Immobilien, Fahrzeuge oder andere Vermögenswerte sein.
Die Dauer (Laufzeit), für die das Darlehen gewährt wird.
Sonstige Bestimmungen, wie etwa vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeiten und Vorfälligkeitsentschädigungen, Sanktionen bei Zahlungsverzug oder Gebühren.
Ein gut gestalteter Darlehensvertrag hilft dir, dein finanzielles Ziel zu erreichen und die Beziehung zwischen dir und dem Kreditgeber zu stärken. Er hat für beide Seiten wichtige Vorteile, kann aber auch Nachteile mit sich bringen. Daher ist es wichtig, dass du dich vor der Unterzeichnung gut informierst und die Vertragsbedingungen genau prüfst. Bist du dir dabei unsicher oder hast Fragen? Dann lass dich von deinem Kreditinstitut oder auch juristisch beraten. So stellst du sicher, dass deine Interessen angemessen berücksichtigt werden.
Ein schriftlicher Darlehensvertrag bildet eine klare und rechtssichere Basis für die Kreditvereinbarung. Die gesetzlichen Regelungen dafür sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert.
Durch die Festlegung der Rechte und Pflichten beider Seiten schafft der Vertrag Transparenz.
Da im Vertrag alle Konditionen verbindlich vereinbart sind, weißt du genau, worauf du dich einlässt und wie lange der Vertrag dich bindet.
Bei Verbraucherdarlehensverträgen hast du ein gesetzlich verankertes Widerrufsrecht. Das heißt, du kannst innerhalb einer bestimmten Frist ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten.
Der Vertrag kann auch Sicherheiten wie beispielsweise Fahrzeuge oder Immobilien vorsehen. Damit kann der Kreditgeber sein Geld absichern und möglicherweise günstigere Zinskonditionen anbieten.
Bei einer längeren Laufzeit des Darlehens kann es schwierig sein, den Vertrag vorzeitig zu kündigen. Eine außerordentliche Kündigung ist oft nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wie etwa bei einer notwendigen Kreditaufstockung.
Wenn du dein Darlehen vorzeitig zurückzahlen möchtest, kann der Kreditgeber eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen. Dadurch kann eine vorzeitige Rückzahlung teurer ausfallen als erwartet.
Beim geschäftlichen Darlehensvertrag gelten möglicherweise längere Kündigungsfristen, die dir weniger Flexibilität bieten.
Bei einem privaten Darlehensvertrag unter Freunden oder Familienmitgliedern besteht oft kein gesetzliches Widerrufsrecht. Hier ist Vorsicht geboten, da solche Vereinbarungen oft informell getroffen werden.
Um dich identifizieren können, benötigst du einen gültigen Personalausweis oder Reisepass.
Um deine finanzielle Situation zu belegen, musst du in der Regel Nachweise über dein Einkommen vorlegen. Das können (je nach Art des Einkommens) Gehaltsabrechnungen, Steuererklärungen oder Kontoauszüge sein.
Da der Kreditgeber sicher sein muss, dass du in der Lage bist, das Darlehen zurückzuzahlen, musst du Bonitätsnachweise, wie etwa eine Schufa-Auskunft, vorlegen können.
In der Regel erfragt der Kreditgeber den Verwendungszweck des Darlehens. Davon abhängig gestalten sich sowohl die Konditionen (wie Laufzeit und Zinshöhe) des Vertrags.
Du beantragst einen höheren Darlehensbetrag? Dann können Kreditgeber zusätzliche Sicherheiten verlangen, um das Darlehen abzusichern. Dies können unter anderem Eigenkapital, Immobilien, Fahrzeuge oder andere Vermögenswerte sein.
0,0 Milliarden
Das ist die Summe der an Privatpersonen vergebenen Kredite Ende 2021 in Deutschland. Die Höhe der an Unternehmen und Selbstständige vergebenen Kredite lag bei etwa 1.701,5 Milliarden Euro. (Quelle Statista)
Viele Kreditinstitute empfehlen, dass eine Kreditrate nicht mehr als 40 Prozent deines Nettoeinkommens betragen sollte. Die übrigen 60 Prozent seien notwendig für die alltägliche Lebenshaltung. Das ist aber nur eine Faustregel. Um herauszufinden, welche Darlehensrate du dir tatsächlich leisten kannst, hilft eine finanzielle Kalkulation. Dabei solltest du alle deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigen. Nachdem du das ermittelt hast, kannst du die verbleibende Summe als „freies Einkommen“ betrachten. Das ist der Betrag, den du für eine Darlehensrate verwenden könntest.
Aber: Kalkuliere auch Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben oder Notfälle. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Zinssatz des Kredits. Je höher der Zinssatz, desto größer ist die monatliche Rate. Am besten vergleichst du verschiedene Kreditangebote (Zinssatz, Laufzeit und andere Konditionen), um die für dich passende Darlehensrate zu ermitteln. So kannst du entscheiden, welche Darlehensrate du langfristig ohne finanzielle Schwierigkeiten zurückzahlen kannst. Bist du dir immer noch nicht sicher? Dann lass dich von deiner Sparkasse oder Bank beraten, damit du die richtige Entscheidung triffst.