Der Traum vom Eigenheim ist groß. Doch beim Hausbau gibt es mehr zu beachten als nur die reinen Baukosten. Die Nebenkosten beim Hausbau sind ein wesentlicher Faktor, den du als Bauherr oder -herrin unbedingt im Blick haben solltest. Hier erfährst du, wie sie entstehen, welche Kostenpunkte dabei eine Rolle spielen, wie du sie in deine Baufinanzierung einplanen kannst – und wie du dabei sparen kannst.
Die Baunebenkosten entstehen zusätzlich zu den reinen Baukosten. Oft werden sie übersehen.
Sie umfassen eine Vielzahl von Ausgaben – von der Grunderwerbsteuer über die Erschließungskosten, Baugenehmigungskosten und Bauversicherungen bis hin zu Abriss- und Aushubkosten sowie Kosten für technische Anlagen.
Die Hausbau-Nebenkosten werden nach der DIN 276 in verschiedene Kostengruppen eingeteilt, darunter die Kostengruppen 700 für künstlerische Leistungen und 760 für technische Anlagen.
Die Einbeziehung der Baunebenkosten in die Baufinanzierung ist entscheidend, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und den Erfolg deines Bauprojektes zu gewährleisten.
Die Hausbau-Nebenkosten fallen zusätzlich zu den eigentlichen Baukosten an. Sie umfassen eine breite Palette von Ausgaben, die beim Hausbau zuerst häufig übersehen werden. Dazu gehören nicht nur die reinen Bauarbeiten, sondern auch alle anfallenden Kosten, die für die erfolgreiche Umsetzung eines Bauvorhabens notwendig sind:
Die meisten Bauherrinnen und -herren finden ihren Baugrund mit der Hilfe eines Maklers. Daher fällt zusätzlich zum Grundstückspreis in der Regel eine Maklerprovision an. Die Höhe der Courtage ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. In Deutschland beträgt sie je nach Region zwischen drei und sieben Prozent des Kaufpreises. Auf diese Provision wird fast immer zusätzlich eine Mehrwertsteuer fällig.
Kaufst du ein Grundstück, musst du außerdem Grunderwerbsteuer entrichten. Die Höhe dieser Abgabe variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises.
Die Dienste der Notarin oder des Notars schlagen mit etwa 1,5 bis 2 Prozent der Kaufsumme zu Buche. Sie beglaubigen den Kauf und kümmern sich in der Regel auch um den Grundbucheintrag. Erst mit dem Grundbucheintrag geht das Eigentum am Grundstück auf dich über. Auch das Grundbuchamt berechnet Gebühren, nicht nur für die Eintragung. Sichern Kreditinstitute ihre Finanzierung mit einer Grundschuld oder Hypothek ab, kostet deren Eintragung beim Notar und beim Grundbuchamt grob 1 Prozent des Darlehens.
Die genaue Aufschlüsselung der Hausbau-Nebenkosten erfolgt nach der DIN 276, einer Norm für die Kosten im Bauwesen. Sie teilt die Kosten in verschiedene Kostengruppen ein:
Hierzu zählen unter anderem die Kosten für Architekten, Statiker und Planer, die dein Bauvorhaben begleiten. Auch die Erstellung von Bauplänen und Baubeschreibungen fallen in diese Kategorie.
Hier finden sich die Kosten für technische Ausstattungen wie Heizungsanlagen, Elektroinstallationen, Sanitäranlagen und Energieeffizienzmaßnahmen.
Überraschungen auf der Baustelle sind meist teuer. Eine detaillierte Planung und Kalkulation hilft, um dich vor unangenehmen Zusatzkosten zu bewahren.
Steht auf dem Grundstück bereits ein altes Gebäude, kommen die Kosten für den Abriss auf dich zu. Außerdem schlägt die Vorbereitung des Baugrunds für den Neubau zu Buche.
Kalkuliere nicht nur den Kaufpreis, sondern auch Grunderwerbsteuer, Notargebühren und eventuelle Erschließungskosten ein.
Darunter fallen die Kosten für Architekten, Ingenieure, Gutachter sowie die Baugenehmigung.
Plane frühzeitig die Kosten für Heizung, Elektro, Sanitär und andere technische Ausstattungen mit ein.
Die Bauherren-Haftpflichtversicherung schützt vor unvorhergesehenen Kosten während der gesamten Bauphase.
Beim Bau eines Hauses mit einem Gesamtwert von 400.000 Euro können die folgenden (grob kalkulierten) Baunebenkosten anfallen:
Insgesamt beziffern sich die Baunebenkosten in dieser Beispielrechnung auf 94.000 Euro – und damit auf fast ein Viertel des Gesamtvolumens von 400.000 Euro. Planst du als Bauherrin oder Bauherr den Bau einer Immobilie, solltest du direkt eine individuelle detaillierte Kalkulation erstellen. Lass dir gegebenenfalls von den Immobilienprofis der LBS oder deiner Sparkasse beziehungsweise Bank helfen.
Mit der sorgfältigen Planung kannst du unnötige Kostentreiber auf der Baustelle vermeiden. Dazu gehören neben einer durchdachten Grundstücksauswahl klare Vorstellungen von der Ausstattung und eine frühzeitige und möglichst genaue Kalkulation der Gesamtkosten.
Bevor du dich für die einzelnen Gewerke entscheidest, solltest du mehrere Angebote einholen und vergleichen. Dies gilt für Baufirmen und Technikinstallationen, nicht aber für Notare und Architekten, diese haben eine festgelegte Gebührenordnung.
Die Kosten für die Erschließung und des Grundstücks selbst können hoch sein. Aber eine genaue Prüfung der Grundstückskosten sowie eine mögliche Preisverhandlung können hier Kosten sparen. Generell sollte schon vor Erwerb des Grundstückes auch die Grunderwerbssteuer zusätzlich zum Kaufpreis bedacht werden, um Nachzahlungen oder ähnliche Zusatzkosten zu vermeiden.
Die technische Ausstattung deiner Immobilie wie Elektro, Heizung und Sanitär machen meist einen beträchtlichen Teil aus. Aber die effiziente Planung und Nutzung energiesparender Technologien helfen langfristig, die Kosten zu senken.
Die gründliche Überwachung des Bauprozesses sowie eine ständige Überprüfung der Kosten tragen erheblich dazu bei, finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
Baunebenkosten sind ein essenzieller Bestandteil jedes Hausbaus. Wie aus der Beispielrechnung hervorgeht, können sie schnell rund ein Viertel der Gesamtkosten ausmachen. Deswegen sind für den erfolgreichen Hausbau die sorgfältige Planung und Kalkulation sowie die fortlaufende Überwachung der Baufortschritte ebenso wichtig wie eine solide Baufinanzierung. Daher: Als Bauherr oder Bauherrin solltest du dich frühzeitig über alle anfallenden Kosten informieren. Lass dich bei Bedarf professionell beraten, um erfolgreich dein eigenes Zuhause zu bauen.