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Entwicklung, Prognose & Sparmöglichkeiten: 10 Fakten über Bauzinsen, die du kennen solltest

Für eine Baufinanzierung zahlst du Zinsen. Diese sind seit Ende 2021 wieder stärker in Bewegung. Wir haben dir die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Mit einigen davon kannst du bei den Zinsen Geld sparen.


Das Wichtigste in Kürze:
  • Nachdem die Zinsen für Immobiliendarlehen nach langer Niedrigzinsphase 2022 stark gestiegen sind, entwickeln sie sich 2023 momentan eher seitwärts (Stand: Juni 2023). Dabei schlagen sie jedoch kurzfristig immer wieder deutlich aus – sowohl nach oben als auch nach unten.

  • Laut Prognosen ist davon auszugehen, dass die Zinsen mittel- bis langfristig langsam weiter steigen.

  • Wer jetzt oder in naher Zukunft eine Immobilie finanzieren möchte, kann unter Umständen dennoch einen guten Moment erwischen. Die aktuell fallenden Immobilienpreise in Deutschland können die Kosten für steigende Darlehenszinsen je nach Region in bestimmten Fällen zumindest teilweise abfangen. Optimal natürlich, wenn du dir ohnehin mit einem Bausparvertrag günstige Zinsen gesichert hast.


1. Was Bauzinsen sind und wann sie anfallen

Bauzinsen, umgangssprachlich auch: Hypothekenzinsen genannt, sind der Preis dafür, dass dir deine LBS, Sparkasse oder Bank einen Kredit gibt. Sie fallen also etwa auf dein Immobiliendarlehen an. Damit du gut planen kannst, weißt du mit einem Bausparvertrag bei uns schon bei Vertragsabschluss viele Jahre im Voraus, zu welchem Zinssatz du später gegebenenfalls finanzieren kannst. In Zeiten, in denen die Zinsen steigen, – wie aktuell – kannst du dir damit günstige Zinsen für die Zukunft sichern.

2. So entwickeln sich die Bauzinsen

Nach jahrelang niedrigen Zinsen steigen diese seit Ende 2021 wieder. Erst einmal stehen auch keine fallenden Zinsen in Aussicht. Die Entwicklung der generell steigenden Bauzinsen bewegt sich derzeit jedoch seitwärts (Stand: Juni 2023) und schlägt immer wieder kurzfristig nach oben und unten aus. Laut mittel- bis langfristigen Prognosen werden die Bauzinsen voraussichtlich langsam weiter steigen. Bei einer Finanzierung mit deinem zuteilungsreifen LBS-Bausparvertrag profitierst du natürlich dennoch von den günstigen Zinsen, die wir dir schon bei Vertragsabschluss garantiert haben.

Parallel zu den steigenden Zinsen fallen jedoch aktuell die Immobilienpreise in vielen Regionen Deutschlands. Du möchtest in nächster Zeit ein Haus oder eine Wohnung kaufen? Dann kannst du gegebenenfalls Mehrkosten bei der Finanzierung möglicherweise durch geringere Kaufpreise ausgleichen.

Die langfristige Entwicklung der Bauzinsen

Die aktuelle Berichterstattung über steigende Zinsen bei der Baufinanzierung kann sich in den Medien bedrohlich anhören. Was dabei leicht vergessen wird: Vergleicht man die Zinsen über einen längeren Zeitraum, sind die aktuell im Vergleich zur Niedrigzinsphase deutlich höheren Zinsen noch immer niedrig. So waren in bestimmten Zeiträumen der 70er und 80er Jahre Hypothekenzinsen von 10 Prozent und mehr pro Jahr üblich. Es gilt als extrem unwahrscheinlich, dass wir wieder zu solch hohen Zinsen zurückkehren.

Insofern sieht die Situation für Häuslebauer und Co längst nicht so schlecht aus, wie sie manchmal gemalt wird. Bei der LBS begleiten wir dich noch dazu langfristig bei deiner Finanzierung – und loten gemeinsam aus, wie du beim Darlehen sparen kannst. Mit einem LBS-Bausparvertrag oder einer LBS-Anschlussfinanzierung kannst du dir günstige Bauzinsen beispielsweise schon Jahre im Voraus sichern. Bevor du dir also nach aktuellen Berichten in den Medien Sorgen machst, komme lieber zu uns und lass uns schauen, wie wir deinen Traum verwirklichen können.

3. Das bedeutet der Sollzins

Wenn du eine Baufinanzierung abschließen möchtest, kommst du um zwei Begriffe nicht herum: Sollzins und effektiver Jahreszins. Der Sollzins ist der Preis für die Finanzierung. Er gibt also an, was du dafür bezahlst, dass du den Kredit bekommst. Dennoch ist der Sollzins für dich weniger ausschlaggebend als der effektive Jahreszins.

4. Darum solltest du beim Vergleich mehrerer Angebote auf den effektiven Jahreszins achten

Der effektive Jahreszins enthält den Sollzins plus der Nebenkosten für deine Finanzierung. Er gibt also an, was du insgesamt für deine Finanzierung beim jeweiligen Kreditinstitut bezahlst. Wenn du mehrere Angebote vergleichen möchtest, solltest du daher anhand des effektiven Jahreszinses vergleichen. So kannst du sichergehen, dass alle Kosten im Zusammenhang mit der jeweiligen Baufinanzierung berücksichtigt werden.

5. Oft kannst du mit Förderungen bei der Baufinanzierung sparen

Wer einen Bausparvertrag hat, weiß in der Regel, dass er beim Sparen häufig Unterstützung durch die zahlreichen Fördermöglichkeiten bekommen kann. Doch auch während der Darlehensphase sind Förderungen möglich, zum Beispiel beim Tilgen eines Riester-Bauspardarlehens. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zu Wohn-Riester.

Je nach Maßnahme, die du rund um die Immobilie finanzieren möchtest, kannst du möglicherweise außerdem mit den staatlichen Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sparen. Die KfW-Förderungen bestehen grundsätzlich je nach Programm aus einem besonders zinsgünstigen Kredit oder einer direkten finanziellen Zulage. Die KfW-Kredite lassen sich gut auch mit LBS-Bauspar-Produkten kombinieren.

6. Wann sich eine lange Laufzeit bei der Baufinanzierung lohnt – und wann nicht

Bei einer kürzeren Laufzeit deiner Baufinanzierung profitierst du in der Regel von günstigeren Bauzinsen. Wenn du bis zum Ende der Laufzeit das Darlehen jedoch komplett tilgen, also zurückzahlen, willst, erhöht eine kürzere Laufzeit deine monatliche Rate. Denn du musst die Summe in weniger Raten zurückzahlen. Dabei ist natürlich wichtig, dass die Rate für dich gut stemmbar bleibt. Dir sollte genügend Geld zum Leben übrigbleiben.

Eine längere Laufzeit verteilt die Tilgung hingegen auf mehr Raten. Deine monatliche Rate fällt dadurch im Vergleich geringer aus. Ein weiterer Vorteil: In Zeiten, in denen die Zinsen wie aktuell voraussichtlich steigen, genießt du mit einer längeren Laufzeit länger die Zinssicherheit der aktuellen Zinsen: Bleibt nach Ende der Laufzeit eine Restschuld, musst du diese schließlich in der Zukunft zu den dann üblichen Zinssätzen neu finanzieren. Lies dazu auch Punkt 9. 

Allerdings zahlst du bei einer längeren Laufzeit insgesamt mehr für die Zinsen als bei einer kürzeren. Wie lang die optimale Laufzeit ist, ist individuell verschieden. Abhängig ist das von deinem Einkommen, deiner persönlichen Situation und auch deinen Plänen und Zielen.

7. Mit Sondertilgungen zahlst du weniger für die Zinsen

Achte bei deiner Baufinanzierung darauf, dass du jederzeit kostenlos sondertilgen kannst. Bei unseren Bauspardarlehen ist das immer möglich. Sondertilgungen ermöglichen es dir, spontan und flexibel zusätzlich mehr zurückzuzahlen, wenn du kurzfristig mehr Geld zur Verfügung hast. Weil die Zinsen immer auf die Restschuld berechnet werden und du mit Sondertilgungen die Restschuld verringerst, sparst du damit Geld bei den Zinsen.

8. In diesem Fall kannst du deine Bauzinsen von der Steuer absetzen

Wenn du die Immobilie, für die du das Darlehen aufnimmst, vermietest, kannst du die Bauzinsen von der Steuer absetzen, die du im Rahmen der Mieteinkünfte zahlen musst. Wichtig dafür ist, dass der Kredit und die Vermietung auf deinen Namen laufen. Achtung: Die Vermietung wirkt sich auf bestimmte Förderungen aus. Bei einem selbstbewohnten Objekt kannst du die Bauzinsen nicht von der Steuer absetzen.

Tipp: Einzahlungen in Riester-Bausparverträge kannst du als Sonderausgaben steuerlich absetzen, wenn du unmittelbar zulageberechtigt bist. Das geht bis zu einer Obergrenze von 2.100 Euro im Jahr abzüglich des Zulagenanspruchs. Ist die Steuerersparnis daraus höher als deine bereits erhaltenen Zulagen, zahlt das Finanzamt dir die Differenz aus.

9. Sichere dir niedrige Zinsen mit einer Anschlussfinanzierung rechtzeitig für die Zukunft

Ein Problem, von dem aktuell häufiger in den Medien berichtet wird, ist die Tilgungsfalle: Während der Niedrigzinsphase waren Finanzierungen zu besonders niedrigen Zinsen möglich. Das konnte dazu verleiten, hohe Darlehen aufzunehmen. Bei vielen Instituten wurden diese so abgeschlossen, dass am Ende der Darlehenslaufzeit voraussichtlich noch eine hohe Restschuld blieb. Diese restliche Summe musste der Kreditnehmer oder die Kreditnehmerin dann am Ende der Laufzeit neu finanzieren. Weil die Zinsen in der Zwischenzeit aber stark gestiegen sind, konnte der Kredit trotz geringerer Darlehenssumme plötzlich teurer werden.

Das kannst du vermeiden: Mit einer Volltilgung genießt du bei uns Zinssicherheit, bis der letzte Euro zurückgezahlt ist. Oder: Wenn du doch eine Anschlussfinanzierung brauchst, kannst du diese bei uns mit einem Forward-Darlehen schon weit im Voraus abschließen. Mit der LBS-Anschlussfinanzierung sicherst du dir die aktuell noch vergleichsweise niedrigen Zinsen für die Zukunft deiner Finanzierung. So musst du dir keine Gedanken über steigende Zinsen machen.

Tipp: Auch ein Bausparvertrag kann dich gegen steigende Zinsen absichern. Denn er garantiert dir günstige Darlehenszinsen für die Zukunft. Wenn er zuteilungsreif ist, kannst du deine bisherige Finanzierung gegebenenfalls damit ablösen.

10. Die Bauzinsen sind nicht alles

Wenn du eine Baufinanzierung abschließt, möchtest du natürlich von niedrigen Zinsen profitieren. Das sollte aber nicht dazu führen, dass du das Gesamtpaket deiner Immobilienfinanzierung aus den Augen verlierst: Ebenso wichtig ist, dass die Laufzeit deiner Finanzierung ausreichend lang und die Tilgung ausreichend hoch ist sowie dass du die Kreditsumme bis zum Ende der Laufzeit weitgehend tilgen oder die Restschuld sicher mit einem günstigen Forward-Darlehen als Anschlussfinanzierung abfangen kannst. Wir beraten dich gern zu unseren Volltilger-Darlehen und anderen Möglichkeiten, mit denen dir steigende Zinsen nichts anhaben können.

Nicht zuletzt muss die monatliche Rate zu dir, deinem Einkommen und deiner persönlichen Situation passen. Sichere dir Flexibilität durch mögliche Sonderzahlungen. Und prüfe genau, ob die Kreditsumme in der jeweiligen Höhe wirklich gut für dich stemmbar ist. Wir beraten dich dabei gern.

Die optimale Baufinanzierung für dich

Trotz steigender Bauzinsen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, deine Immobilie oder deren Sanierung passgenau zu finanzieren. In einem persönlichen Gespräch prüfen wir gern, welche individuellen Sparmöglichkeiten sich in deinem Fall anbieten. Vereinbare dazu jetzt ein kostenloses Beratungsgespräch bei deiner LBS vor Ort.

Häufige Fragen zu Bauzinsen

Die aktuellen Bauzinsen (umgangssprachlich auch: Hypothekenzinsen) liegen bei einer Laufzeit von zehn Jahren bei etwa zwischen 3,8 und 4,5 Prozent pro Jahr (Stand: Juni 2023). Die mittelfristigen Prognosen gehen davon aus, dass die Zinsen langsam weiter steigen werden. Mit einem LBS-Bausparvertrag kannst du dir günstige Zinsen schon heute für die Zukunft sichern.
Laut aktuellen Prognosen ist nicht davon auszugehen, dass die Bauzinsen mittelfristig wieder sinken. Aktuell (Stand: Juni 2023) bewegen sich diese seitwärts. Je nach Entwicklung der Inflation und der Reaktionen der Europäischen Zentralbank (EZB) darauf, ist es mittelfristig eher wahrscheinlich, dass die Zinsen nach der aktuellen Seitwärtsbewegung weiter leicht steigen werden. Dabei sind die Leitzinsen der EZB jedoch nur ein indirekter Einflussfaktor auf die Bauzinsen. Oft haben sich die Bauzinsen schon zu einem Zeitpunkt verändert, der deutlich vor demjenigen lag, zu dem die EZB eine steigende Zinsentwicklung bei den Leitzinsen bekannt gegeben hat. Als direkter Einflussfaktor auf die Bauzinsen gilt hingegen die Zinsentwicklung bei Pfandbriefen und Bundesanleihen. So beschaffen Kreditinstitute das Geld für Immobiliendarlehen oft über die Ausgabe von Pfandbriefen (Bausparkassen bilden hier eine Ausnahme: Wir finanzieren die Darlehen über das Bausparkollektiv). Für die Investition in diese Pfandbriefe bekommen die Anlegerinnen und Anleger eine Rendite, die sich an der Höhe der Rendite für Bundesanleihen orientiert. Weil die Kosten dafür an die Kreditnehmerinnen und -nehmer weitergegeben werden, kann die Rendite für Bundesanleihen einen Einfluss auf die Bauzinsen haben. Steigt sie, steigen auch die Bauzinsen. Sinkt sie, kann mit niedrigeren Bauzinsen gerechnet werden.
Nach einem starken Anstieg der Bauzinsen (umgangssprachlich auch: Hypothekenzinsen) ab Ende 2021, der sich auch 2022 fortgesetzt hat, ist die Zinsentwicklung 2023 momentan von einem Seitwärtstrend geprägt (Stand: Juni 2023). Dieser schlägt jedoch immer wieder nach unten und oben aus. Mittelfristig ist wahrscheinlich, dass die Zinsen weiter leicht steigen werden.
Bauzinsen sind die Zinsen, die für eine Baufinanzierung bei einer LBS, Sparkasse oder Bank anfallen. Sie sind sozusagen der Preis dafür, dass du ein Immobiliendarlehen bekommst.
Bauzinsen werden normalerweise in Prozent der Darlehenssumme beziehungsweise der Restschuld pro Jahr angegeben. Ein Beispiel für die Berechnung: Wenn du ein Darlehen von 100.000 Euro zu einem Zinssatz von 4 Prozent aufnimmst, zahlst du im ersten Jahr 4.000 Euro für die Zinsen. Denn: 4 Prozent von 100.000 Euro sind 4.000 Euro. Mit deiner monatlichen Rate zahlst du aber nicht nur die Zinsen, sondern tilgst dein Darlehen auch, zahlst es also zurück. So reduziert sich die Restschuld. Weil die Zinsen immer auf die verbleibende Restschuld berechnet werden, musst du dadurch in Summe jedes Jahr weniger Zinsen zahlen, je mehr du das Darlehen tilgst. Bei einem Annuitätendarlehen bleibt die monatliche Rate dennoch konstant: Während du weniger für die Zinsen bezahlst, tilgst du so Jahr für Jahr immer mehr.