Eine Frau sitzt mit einem Rechner vor einem Laptop und einem Bildschirm. Mit der linken Hand bedient sie den Rechner, mit der rechten Hand tippt sie am Laptop.

Eigenkapital berechnen: So ermittelst du dein finanzielles Fundament

Du fragst dich, wie du dein Eigenkapital verbessern kannst, um eine Immobilie kaufen oder in sie investieren zu können? Die Antwort: Die Berechnung deiner Eigenmittel, also deiner finanziellen Reserven, ist der erste wichtige Schritt – zu besseren Finanzierungsoptionen und -konditionen sowie zu mehr Verhandlungsspielraum. Sie ist nicht nur der Schlüssel, um einen Überblick zu erhalten, sondern trägt entscheidend dazu bei, deine finanzielle Zukunft auf ein stabiles Fundament zu stellen.


Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Höhe deines Eigenkapitals zeigt Kreditinstituten deine Fähigkeit, dich finanziell abzusichern.

  • Als Eigenkapital zählt das Geld einer Baufinanzierung, das nicht von der Bank kommt, sondern das aus dem eigenen Vermögen stammt. Dazu gehören zum Beispiel Bargeld, Erspartes auf einem Bankkonto, Geldanlagen in Wertpapiere oder Bausparverträge und auch eine bereits vorhandene Immobilie.

  • Je höher deine Kapitalreserven sind, desto besser sind deine Finanzierungsoptionen: Du hast ein geringeres Risiko der Überschuldung, eine stärkere Verhandlungsmacht bei Geschäftsabschlüssen und erhältst meist bessere Konditionen.


Mehr als eine Definition – die Grundlage für finanzielle Stabilität

Wenn du eine Immobilie erwerben möchtest, sollte dein Eigenkapital 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises inklusive Nebenkosten ausmachen. Aber was genau ist Eigenkapital? Im Wesentlichen handelt es sich dabei um dein Erspartes beziehungsweise den Betrag deiner finanziellen Reserven, den du selbst in die Finanzierung einer Immobilie, eines Unternehmens oder einer anderen Investition einbringst. Die Berechnung ist von großer Bedeutung, da es deine finanzielle Stabilität und Bonität (also Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit) widerspiegelt.

Die Grundformel

Die Berechnung deines Eigenkapitals ist relativ einfach. Du ziehst einfach die Summe deiner Verbindlichkeiten von deinen Vermögenswerten ab. Die Formel dafür lautet:

Eigenkapital = Vermögenswerte − Verbindlichkeiten

Beispiel: Angenommen, du besitzt Immobilien im Wert von 500.000 Euro und hast Verbindlichkeiten (also finanzielle Verpflichtungen wie etwa Kredite) von 300.000 Euro. Dein Eigenkapital wäre dann:

500.000 Euro − 300.000 Euro = 200.000 Euro

Die 3 zentralen Vorteile von Eigenkapital

  • Bessere Finanzierungsmöglichkeiten:

    Ein hohes Eigenkapital verbessert deine Bonität und ermöglicht dir den Zugang zu günstigeren Krediten mit niedrigeren Zinssätzen.

  • Geringeres Risiko:

    Eine angemessene Höhe an Eigenmitteln reduziert das Risiko von Überschuldung und finanziellen Engpässen, insbesondere wenn unvorhergesehene Ausgaben auftreten.

  • Verhandlungsmacht:

    Bei Investitionen oder Verhandlungen mit Banken kannst du mithilfe solider finanzieller Reserven bessere Konditionen aushandeln.

Muskelhypothek: So kalkulierst du Eigenleistungen als Eigenkapital

Dein Erspartes hält sich in Grenzen und du hast nur wenig Eigenkapital zur Verfügung? Dann ist die sogenannte Muskelhypothek eine Option, um es etwas aufzubessern. Damit sind alle Eigenleistungen gemeint, die du als Bauherr oder Bauherrin beim Bau oder Kauf einer Immobilie mithilfe deiner persönlichen Arbeitskraft einbringst, zum Beispiel Abriss- oder Erdarbeiten, Maurer- und Malerarbeiten sowie Fliesen legen.

Denn indem deine Arbeit dazu beiträgt, die Baukosten zu senken, steigt automatisch deine Eigenkapitalquote. Das hat auch einen positiven Einfluss auf die Entscheidung deiner Bank oder Sparkasse bei der Kreditvergabe. Um die Höhe der Eigenleistung zu berechnen, setzt du den üblichen Stundenlohn des jeweiligen Gewerkes an. Realistisch sind maximal 20 Stunden pro Woche neben einem Vollzeitjob.

Die meisten Baufinanzierer haben aber Höchstbeträge festgelegt: Du kannst in der Regel maximal 10 bis 15 Prozent der angesetzten Bausumme durch Eigenleistung geltend machen. Die Obergrenze liegt häufig bei 30.000 Euro. Dazu fordern sie eine nachvollziehbare Auflistung deiner geplanten Tätigkeiten.

Je nach Kreditinstitut kann es vorkommen, dass ein Architekturbüro oder Bauunternehmen den Wert der Eigenleistung prüfen und bestätigen muss. Manche fordern auch einen Qualitätsnachweis in Form einer Dokumentation der erbrachten Leistungen.

Achtung: Auf Baumängel, die auf deine Eigenleistung zurückzuführen sind, hast du keine Gewährleistung. Das heißt, du musst die Reparaturkosten selbst bezahlen.

Eigenkapital erhöhen: Tipps und Strategien

Du möchtest deine Eigenmittel vermehren? Dann stehen dir verschiedene Strategien zur Verfügung:

  • Regelmäßiges Sparen hilft dir, um deine finanziellen Reserven zu erhöhen.

  • Wenn du in Unternehmen investierst, kannst du deine erzielten Gewinne reinvestieren, um dein Eigenkapital zu erhöhen.

  • Du kannst dein Eigenkapital mithilfe eines Bausparvertrags erhöhen. Indem du regelmäßig Geld in den Vertrag einzahlst, kannst du langfristig ein finanzielles Polster aufbauen.

Tipp: So funktioniert ein Bausparvertrag

Während der Ansparphase leistest du regelmäßig Einzahlungen in den Vertrag. So sammelst du Eigenkapital an, das du später für den Kauf oder Bau einer Immobilie nutzen kannst. Die Einzahlungen werden verzinst, das vermehrt dein angespartes Kapital über die Zeit. Mit dem angesammelten Eigenkapital kannst du nach Zuteilung des Bausparvertrages ein Bauspardarlehen zu oft günstigeren Konditionen in Anspruch nehmen, um den Immobilienerwerb zu finanzieren. Diese Kombination aus angespartem Eigenkapital und Bauspardarlehen hilft dir dabei, erfolgreich in eine Immobilie zu investieren.

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Die Berechnung deines Eigenkapitals ist der erste zentrale Schritt, um finanzielle Möglichkeiten ebenso wie Risiken schneller zu erkennen. So kannst du fundierte finanzielle Entscheidungen treffen und hast bessere Chancen bei Investitionen und Finanzierungen.

Häufige Fragen zum Thema Eigenkapital berechnen

Deine Eigenmittel berechnen sich aus deinen finanziellen Reserven, die du in den Kauf oder Bau der Immobilie investieren kannst. Sie umfassen Ersparnisse, Anlagen, möglicherweise Gewinne und andere liquide Mittel, die du zur Verfügung hast. Ein höheres Eigenkapital verbessert oft die Finanzierungskonditionen und kann dir gleichzeitig günstigere Zinsen ermöglichen.
Es setzt sich aus deinem Vermögen (Gesamtkapital) abzüglich deiner Schulden (Fremdkapital) zusammen. Dabei kann es sich um Ersparnisse, Investments, Wertsteigerungen von Vermögenswerten und ähnliche finanzielle Mittel handeln.
Nutze einfach die Formel „Vermögenswerte – Verbindlichkeiten = Eigenkapital“. Anders formuliert: Durch den Abzug des Fremdkapitals von deinem Gesamtkapital erhältst du die Höhe deiner finanziellen Reserven. Diese einfachen Gleichungen verdeutlichen, wie viel Kapital du nach dem Abzug aller Verbindlichkeiten wirklich besitzt.
Dein Kapital für einen Hauskauf kann aus verschiedenen Quellen stammen. Dies können langfristige Ersparnisse, finanzielle Gewinne, Erbschaften, der Verkauf von Vermögenswerten oder Bausparverträge sein.
Die Berechnung basiert auf den Marktpreisen für die von dir geplanten beziehungsweise bereits erbrachten Arbeiten am Haus. Dies erfordert aber oft eine professionelle Schätzung durch Architekten oder Bauunternehmen. Übrigens haben die meisten Baufinanzierer Höchstbeträge festgelegt: Du kannst in der Regel maximal 10 bis 15 Prozent der angesetzten Bausumme durch Eigenleistung geltend machen. Die Obergrenze liegt häufig bei 30.000 Euro.
Die Eigenkapitalberechnung ist ein entscheidender Schritt vor größeren finanziellen Vorhaben wie einem Hauskauf oder einer anderen Investition. Sie sollte frühzeitig in der Planungsphase erfolgen, um ein realistisches Bild deiner finanziellen Situation zu erhalten. So kannst du fundierte Entscheidungen zur Finanzierung treffen und mögliche Lücken identifizieren.