Du hast eine spannende Entscheidung getroffen – oder zumindest erwägst du sie: den Kauf einer Immobilie. Das ist ein bedeutungsvoller Schritt, den die meisten von uns nur einmal im Leben machen. Und: Er will gründlich durchdacht und geplant sein. Denn jenseits des eigentlichen Kaufpreises gibt es zahlreiche Nebenkosten, die nicht selten übersehen werden. Dabei sind sie von zentraler Bedeutung für deine finanzielle Planung. Dieser Leitfaden hilft dir, den Überblick zu behalten und die relevanten Kosten zu kalkulieren.
Neben dem Preis für den Hauskauf spielen die Nebenkosten eine entscheidende Rolle, da sie eine zusätzliche finanzielle Herausforderung für die Käuferin oder den Käufer darstellen.
Dazu gehören vor allem die Grunderwerbsteuer, Maklerprovision, Notarkosten, Bank- und Finanzierungskosten sowie Versicherungen.
Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, hilft es, möglichst frühzeitig die relevanten Nebenkosten zu kalkulieren.
Die Kaufnebenkosten umfassen eine ganze Palette von Zusatzkosten, die du nicht unterschätzen solltest. Hier sind einige der wichtigsten Posten, die beim Kauf einer Immobilie anfallen:
Diese Steuer ist ein wesentlicher Kostenfaktor beim Immobilienkauf. Sie richtet sich nach dem Kaufpreis und ist nicht bundeseinheitlich, sondern variiert je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Nordrhein-Westfalen verlangt wie Brandenburg, das Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen aktuell den Höchstsatz. Allerdings wird letzteres Bundesland die Steuer zum 1.1. 2024 auf 5 Prozent senken. In Bremen werden 5,0 Prozent fällig, in Bayern nur 3,5 Prozent.
Beauftragst du einen Immobilienmakler oder eine -maklerin, um dir bei Suche und Kauf der Immobilie zu helfen, wird eine Gebühr fällig. Sie orientiert sich meist am Kaufpreis der Immobilie und liegt zwischen 3,57 und 7,14 Prozent.
Die Kosten für die Notarin oder den Notar und die Eintragung ins Grundbuch sind obligatorische Nebenkosten, die du als Käuferin oder Käufer ebenfalls tragen musst. Sie betragen 1,5 bis 2 Prozent.
Bei der Baufinanzierung (auch Immobilienfinanzierung genannt) zahlst du einen bestimmten Zinssatz als Preis für den Kredit. Dieser variiert je nach Sparkasse oder Bank.
Beim Kauf einer Immobilie solltest du direkt Versicherungen wie die Wohngebäudeversicherung abschließen, um die Immobilie und damit deine Investition zu schützen.
Damit du nicht von unerwarteten Nebenkosten überrascht wirst, solltest du dich über alle anfallenden Nebenkosten gut informieren und sie sorgfältig kalkulieren. Diese Punkte helfen dir, einen guten Überblick zu bekommen und Fallstricke zu vermeiden:
Sobald du eine Immobilie in Betracht ziehst, solltest du alle relevanten Nebenkosten in Erfahrung bringen.
Jedes Haus ist anders. Vor allem alte Immobilien können zusätzliche und vor dem Kauf nicht absehbare Kosten für Renovierungen oder Modernisierungen mit sich bringen.
Die Maklerprovision ist oft verhandelbar. Kläre im Vorfeld mit der Maklerin oder dem Makler, ob und wie eine Reduzierung möglich ist. Das neue Maklerprovision-Gesetz schreibt vor, dass der Verkäufer zunächst nach der notariellen Beurkundung des Kaufvertrags seinen Anteil der Maklerprovision beim Hausverkauf oder Wohnungsverkauf zahlen muss. Der Käufer hat seine Zahlung erst nach dem Verkäufer zu leisten, d.h. in der Regel wird die Provision zwischen Käufer und Verkäufer geteilt.
Je höher deine Ersparnisse, desto besser kannst du die Nebenkosten stemmen, ohne die Finanzierung zu belasten.
Kalkuliere lieber großzügig und plane unerwartete Kosten mit ein, um auf Nummer sicher zu gehen.
Zusammenfassend betragen die Nebenkosten insgesamt rund 46.000 Euro.
Bundesland | Kaufnebenkosten gesamt* | Anteil Grunderwerbssteuer |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 10,57% | 5,0% |
Bayern | 9,07% | 3,5% |
Berlin | 11,57% | 6,0% |
Brandenburg | 12,07% | 6,5% |
Bremen | 10,57% | 5,0% |
Hamburg | 10,07% | 4,5% |
Hessen | 11,57% | 6,0% |
Mecklenburg-Vorpommern | 11,57% | 6,0% |
Niedersachsen | 10,57% | 5,0% |
Nordrhein-Westfalen | 12,07% | 6,5% |
Rheinland-Pfalz | 10,57% | 5,0% |
Saarland | 12,07% | 6,5% |
Sachsen | 9,07% | 3,5% |
Sachsen-Anhalt | 10,57% | 5,0% |
Schleswig-Holstein | 12,07% | 6,5% |
Natürlich kannst du einige Strategien nutzen, um die Nebenkosten zu reduzieren:
Bei Makler- und Finanzierungskosten lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen und zu vergleichen. So lässt sich häufig Geld sparen.
In manchen Bundesländern gibt es Möglichkeiten, die Grunderwerbsteuer zu reduzieren, etwa durch den Kauf von Anteilen an einer Gesellschaft.
Nutze staatliche Angebote wie die der KfW-Förderbank, um zinsgünstige Darlehen (für bestimmte energetische Modernisierungen) zu erhalten.
Sowohl der Hauskauf als auch die damit verbundenen Nebenkosten erfordern eine sorgfältige Planung und Kalkulation. So gerät der Traum vom Eigenheim nicht zum Albtraum. Daher ist es wichtig, dass du dich bestmöglich vorbereitest. Unser Baufinanzierungsrechner hilft dir dabei.
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