Sie sind immer klein und oft mobil: Tiny Häuser liegen im Trend. Das solltest du beachten, wenn du dir den Traum vom eigenen Minihaus erfüllen willst.
Die Preise für ein Tiny House liegen zwischen etwa 30.000 und 80.000 Euro. Hinzu kommen gegebenenfalls Kosten für ein geeignetes Grundstück. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Finanzierung, teilweise auch mit einem LBS-Bausparvertrag (für das Grundstück).
Wenn du in Deutschland dauerhaft in einem Tiny House wohnen möchtest, gilt dieses als Wohnhaus: Das Grundstück muss für die Wohnnutzung zugelassen sein und fürs Tiny brauchst du eine Baugenehmigung.
Bewohnst du es nicht dauerhaft, sondern nutzt zum Beispiel ein Tiny auf Rädern für den Urlaub, kannst du es kurzfristig auf jedem zulässigen Stellplatz abstellen, wie einen Wohnwagen. Achtung: Um ein Tiny auf der Straße zu bewegen, muss es bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Sicher hast du die kleinen Häuschen – oft auf einem Anhänger – schon gesehen: Tiny Houses liegen voll im Trend. Tatsächlich haben sie eine Reihe von Vorteilen: Wer auf kleiner Fläche wohnt, lebt beispielsweise oftmals günstiger. Das gilt etwa beim Heizen. Vorausgesetzt natürlich, dass das Minihaus ebenso gut isoliert ist wie eine große Vergleichsimmobilie. Weil nicht viel reinpasst, muss der Konsum zwangsläufig eingeschränkt werden. Tiny-House-Fans sehen das nicht als Verzicht, sondern erkennen im günstigeren Wohnen die Freiheit: Wer weniger ausgibt, braucht weniger Geld, muss weniger arbeiten und hat mehr Zeit für andere Dinge.
Die Freiheit bezieht sich aber auch darauf, dass sich ein Tiny House eher bewegen lässt als eine Immobilie auf einem festen Fundament. Wer nach ein paar Jahren umzieht, kann das Tiny House unter Umständen mitnehmen. Und noch ein Vorteil wird häufig herausgestellt: Tiny Houses gelten bei den Befürwortern als besonders ökologische Lösung. So verbraucht das Wohnen auf kleinem Raum weniger Material und Ressourcen als etwa ein herkömmliches „großes“ Einfamilienhaus – verglichen mit einem modernen Mehrfamilienhaus ist es jedoch nicht zwangsläufig nachhaltiger, wie zum Beispiel die Verbraucherzentrale aufzeigt. Letztlich entscheidet natürlich der Einzelfall.
Ein Tiny House (englisch: winziges Haus) ist ein kompaktes Wohngebäude. Das Besondere: Oft ist es auf Rädern montiert, beispielsweise auf einem Anhänger. Im Gegensatz zu Wohnmobilen oder Wohnwagen sind Tiny Houses jedoch darauf ausgelegt, dass Menschen dauerhaft und bequem darin leben können. Ein Tiny House zu bewegen, ist außerdem meist umständlicher als bei einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen.
In den USA wird es durch das Baugesetz als ein Haus mit einer maximalen Grundfläche von 37 Quadratmetern definiert. In Deutschland ist die Größe jedoch nicht verbindlich festgelegt. Abhängig davon, ob du das Haus auf der Straße bewegen willst, gibt es aber strenge Vorgaben. So dürfen Anhänger nach der deutschen Verkehrsordnung nur mit bis zu vier Metern Höhe, 2,55 Metern Breite und nicht wesentlich mehr als sieben Metern Länge ohne Sonderzulassung auf die Straße. Das sind also etwa 15–18 Quadratmeter Grundfläche. Das Tiny House darf dann maximal 3,5 Tonnen wiegen.
Wenn das Tiny House dauerhaft bewohnt wird, gilt dafür in Deutschland das Baurecht. Denn in diesem Fall handelt es sich dabei um ein Wohnhaus – selbst wenn es auf Rädern steht. Du kannst es also nicht ohne Baugenehmigung einfach mal eben im Garten von Freunden abstellen. Das Grundstück muss für eine dauerhafte Wohnnutzung zugelassen sein. Um das Tiny House dort zu parken, ist eine Baugenehmigung erforderlich.
Für Personen ohne eigenes entsprechendes Grundstück besteht die Möglichkeit, einen Stellplatz zu mieten. Auch dann muss aber ein Bauantrag gestellt werden. Alternativ kannst du einen Stellplatz in einem Tiny-Hous-Dorf mieten. Die Formalitäten sind dort in der Regel bereits geklärt, sodass keine separate Baugenehmigung mehr nötig ist. In Deutschland entstehen derzeit mehrere Tiny-House-Dörfer, beispielsweise in der Nähe von München, Hamburg, Münster, Bremen und Braunfels. Eine weitere Option ist die Nutzung eines Campingplatzes, sofern dort die Wohnnutzung genehmigt ist.
Sobald das Tiny House nicht mehr dauerhaft bewohnt wird, sondern du es zum Beispiel nur für den Urlaub nutzt, gilt es übrigens nicht mehr als Wohnhaus. Du kannst es dann auf jedem zulässigen Stellplatz kurzfristig parken, wie etwa einen Wohnwagen. Dafür brauchst du dann also keine Baugenehmigung. Jedes Privatgrundstück kann grundsätzlich zum Abstellen infrage kommen, aber auch zum Beispiel ein Campingplatz. Achtung: Für den Campingplatz darf das Tiny häufig nicht über 3,50 Meter hoch sein.
Die Kosten für Tiny Häuser unterscheiden sich stark. Wer selbst baut, kann unter Umständen mit weniger als 30.000 Euro rechnen. Fertige Minihäuser kosten je nach Anbieter und Ausstattung zwischen etwa 30.000 und 80.000 Euro. Sparen kannst du abhängig von deinen handwerklichen Kenntnissen möglicherweise mit einem Fertigbausatz oder indem du den Innenausbau selbst übernimmst. Gelegentlich werden Tinys auch günstiger aus zweiter Hand angeboten.
Wenn du das Tiny House bewohnen möchtest, solltest du unbedingt auf die Energieeffizienzklasse achten. So vermeidest du im Winter hohe Heizkosten und legst somit eine wichtige Grundlage dafür, dass du günstiger wohnen kannst. Außerdem darf ein Tiny House neben anderen Vorgaben nicht über 3,5 Tonnen wiegen, wenn es auf einem Anhänger für die Straße zulässig sein soll. Diese beiden Faktoren lassen die günstigeren Modelle häufig ausscheiden. Außerdem solltest du berücksichtigen, dass möglicherweise noch Kosten für das Grundstück anfallen, auf dem du dein Tiny abstellst. Auch wenn ein Tiny House in der Regel deutlich günstiger ist als ein großes Einfamilienhaus, kommt so in der Regel insgesamt dennoch ein stattlicher Betrag zusammen.
Die Kosten für dein Minihaus kannst du mit einem Kredit finanzieren. Allerdings gibt es ein paar Besonderheiten zu beachten. Gleich vorneweg: Mit einem Bausparvertrag oder einem anderen Baudarlehen wirst du es in der Regel nicht finanzieren können, da für Banken und Sparkassen ein Tiny House, ganz gleich ob ortsfest gebaut oder mobil auf Rädern, keine wohnwirtschaftliche Verwendung darstellt.
Tipp: Der Tiny-House-Trend ist noch recht jung und das deutsche Baurecht erschwert manchmal zunächst die Umsetzung. Da braucht es einen langen Atem. Manche Sparkassen und Banken haben sich aber bereits spezialisiert und bieten individuelle und günstige Konditionen extra für Tinyhäuser an.
Du kaufst nur das Grundstück mit deinem Bausparvertrag oder mit einem anderen Immobilienkredit. Achtung: Das Grundstück muss natürlich bebaut werden dürfen.
Du finanzierst dein Minihaus über einen Ratenkredit. Der ist allerdings meist deutlich teurer als eine Baufinanzierung.
Du hast bereits eine Immobilie mit einer freien Grundschuld. Dann kannst du eventuell damit dein Darlehen absichern und erhältst bessere Konditionen. Frage bei deiner Sparkasse nach!
Dein Tinyhouse ist ein energiesparendes KfW-Effizienzhaus 40. Dann kannst du unter Umständen über die KfW-Bank einen günstigen Kredit erhalten.