Gedämmte Gebäudehülle und effiziente Heizung: Mit einer energetischen Sanierung deiner Immobilie sparst du Energiekosten und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb kannst dir für ein solches Vorhaben staatliche Fördermittel sichern. Welche zinsgünstigen Kredite und Zuschüsse es gibt und wie du sie beantragen kannst, erfährst du hier.
Mit dem reformierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird auch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) teilweise neu sortiert, um sie einfacher und übersichtlicher zu gestalten. Das ändert sich:
Details zu den einzelnen KfW- und BAFA-Förderprogrammen findest du ab 2024 auf unseren Ratgeberseiten rund um energieeffiziente Sanierung und klimafreundlichen Neubau. Für alle bis Ende 2023 gestellten Förderanträge gelten die bisherigen Förderbedingungen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für die umfassende energetische Sanierung deiner Immobilie im Förderprogramm KfW 261 an.
Die Sanierungsprogramme KfW 430, 151, 152 und 262 gibt es nicht mehr.
Für einzelne Sanierungsmaßnahmen wie die Dämmung deines Daches oder den Einbau einer Wärmepumpe kannst du Zuschüsse der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nutzen. Die beantragst du beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Die Bundesregierung hat die Förderung der energetischen Sanierung von Wohngebäuden so sortiert: Die KfW vergibt Kredite für die Sanierung von Gebäuden, die einen bestimmten Effizienzhaus-Standard erreichen. "Wohngebäude – Kredit" (261) lautet der Name des Förderprogramms. Zuschüsse für Einzelmaßnahmen der energetischen Sanierung gibt es beim BAFA. Mehr dazu liest du in unserem Beitrag zur BAFA-Förderung.
Auch für den Bau oder Kauf eines Neubaus mit hohem Effizienzhaus-Standard kannst du eine KfW-Förderung nutzen. Das Programm heißt "Klimafreundlicher Neubau". Es lässt sich für den Erwerb eines neuen Hauses oder Wohnung in Anspruch nehmen. Mehr Informationen findest du in unseren Ratgeber zur Neubauförderung.
Damit du den KfW-Kredit für das energieeffiziente Sanieren nutzen kannst, muss die Bauanzeige oder der Bauantrag für dein Haus oder deine Wohnung mindestens fünf Jahre zurückliegen.
Die staatliche Förderbank unterstützt Maßnahmen, die zum KfW-Effizienzhaus-Standard 85 oder besser führen. Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Standard für Wohngebäude. Wesentlich sind dabei zwei Kriterien:
Diese Werte werden mit dem Primärenergiebedarf und der Transmissionswärme angegeben.
Bei der KfW werden die Energieeffizienzhäuser 40, 55, 70, 85 und 100 unterschieden. Die Zahlen geben an, zu welcher Effizienzhausstufe die Immobilie gehört. Je geringer der Wert ist, umso geringer ist auch der Energiebedarf. Als Vergleich wird ein Referenzgebäude herangezogen, das den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Dieses ist das Effizienzhaus 100.
Die Effizienzhaus-Stufe ergibt sich aus der Kombination verschiedener baulicher und technischer Maßnahmen an dem Gebäude. Dazu gehören:
Je nach Ausgangslage und vorhandenem Wärmeschutz kannst du mit der energetischen Sanierung sehr viel Energie und damit auch Geld sparen.
Damit du genau weißt, welche Maßnahmen für deine Immobilie sinnvoll sind, und sichergehen kannst, dass die Effizienzwerte am Ende auch stimmen, brauchst du die Unterstützung eines Energie-Effizienz-Experten oder einer -Expertin. Hier findest du zugelassene Fachleute in deiner Region. Für diese sogenannte Baubegleitung übernimmt die KfW die Hälfte der Kosten.
Die Förderung im KfW-Programm "Wohngebäude – Kredit" besteht aus einem zinsgünstigen Kredit mit tilgungsfreier Anlaufzeit. Währenddessen – je nach Kreditlaufzeit handelt es sich um ein bis fünf Jahre – werden nur die Zinsen fällig. Mit der Tilgung des Kredits beginnst du erst nach dieser Frist. Es gibt die Sonderform des endfälligen Darlehens. Dabei zahlst du die Kreditsumme am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurück. Das eignet sich, wenn du einen Bausparvertrag hast, der bei Auslaufen der Zinsbindung des KfW-Kredits zuteilungsreif ist und diesen ablösen kann. Die LBS berät dich gern dazu, wie du den KfW-Kredit am besten mit dem Bausparen kombinierst.
Zweiter Bestandteil der Förderung ist ein Tilgungszuschuss. Die KfW-Förderbank erlässt dir einen Teil deiner Schulden, schenkt dir also Geld. Je höher die Effizienzhaus-Stufe, desto höher der Zuschuss: Für ein Effizienzhaus 40 gibt es maximal 24.000 Euro je Wohneinheit. Bei einem Effizienzhaus 55 ist ein Zuschuss von bis zu 18.000 Euro möglich. Ein Effizienzhaus 70 wird mit maximal 12.000 Euro gefördert. Bei einem Effizienzhaus 85 gibt es bis zu 6.000 Euro als Tilgungszuschuss. Effizienzhäuser der Stufe 100 werden seit Juli 2022 nicht mehr gefördert.
Erreichst du beim Sanieren die sogenannte EE-Klasse (EE steht hier für erneuerbare Energien), erhältst du 5 Prozent Extra-Tilgungszuschuss. Dafür musst du eine Heizung auf Basis erneuerbarer Energien einbauen und damit 65 Prozent des Heizenergiebedarfs des Gebäudes decken.
Einen weiteren Bonus in Höhe von 10 Prozent bekommt, wer ein Haus saniert, das bisher zu den schlechtesten 25 Prozent der Gebäude in Deutschland zählt. Hier spricht die Förderbank von einem "Worst Performing Building".
Such dir einen Finanzierungspartner, der den Kreditantrag für dich stellt. Das kann deine LBS, deine Sparkasse oder eine andere Bank sein. Außerdem brauchst du einen Experte oder eine Expertin, die dir die Bestätigung zum Antrag (BzA) erstellt.
Der Finanzierungspartner reicht den Antrag bei der KfW ein.
Die Förderbank prüft deine Unterlagen und entscheidet über die Förderung.
Du erhältst eine Förderzusage und unterzeichnest den Kreditvertrag bei deinem Finanzierungspartner. Dieser zahlt dir auch deinen Kredit aus.
Jetzt kannst du mit der Umsetzung deines Vorhabens starten.