Die Fassade spielt beim ersten Eindruck eines Hauses eine entscheidende Rolle. Sie soll nicht nur gut aussehen, sondern dein Zuhause vor Wind und Wetter schützen. Optimalerweise dämmt sie es vor Kälte, Hitze und Lärm. Doch manchmal musst auch du etwas für eine in die Jahre gekommene Fassade tun. Das solltest du über ihre Sanierung und Renovierung wissen.
Kleinere ästhetische Mängel an der Fassade lassen sich oft relativ günstig selbst ausbessern. Für eine energetische Sanierung musst du hingegen in der Regel einen Fachbetrieb beauftragen. Das Dämmen der Fassade kostet abhängig von den verwendeten Materialien circa 200 Euro pro Quadratmeter
Für die energetische Sanierung kannst du unter Umständen staatliche Förderungen nutzen, etwa die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) oder einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Für eine Finanzierung bei uns gibt es verschiedene Möglichkeiten: Neben einem zuteilungsreifen Bausparvertrag kommen beispielsweise ein LBS-Sofortkredit, ein LBS-Modernisierungskredit oder ein Bausparvertrag in Kombination mit einem KfW-Darlehen infrage
Mit der folgenden Checkliste findest du einen ersten Anhaltspunkt dazu, ob eine Fassadenrenovierung oder gar eine Sanierung notwendig ist. Dazu haben wir dir mögliche Maßnahmen zur ersten Orientierung gelistet. Für eine genauere Einschätzung solltest du deine Fassade von einem Fachunternehmen überprüfen lassen.
Streiche den Untergrund mit faserverstärkter Farbe, sogenanntem Streichvlies. Lasse den Anstrich trocknen und trage eine Schicht Armierungsdeckfarbe auf.
Profi fragen: Fassadenrisse entstehen, wenn sich das Fundament des Hauses senkt, dieses schlecht gegründet ist oder wenn verschiedene Bauteile unterschiedlich stark schwinden oder sich dehnen. An solche Probleme sollte ein Statiker oder eine Statikerin ran!
Alten Putz testen: Drücke einen Streifen Paketklebeband auf die Wand und ziehe ihn ruckartig ab. Bleiben auf der Klebefläche Putzkörnchen dicht an dicht haften, ist ein Neuanstrich ratsam.
Putz abklopfen: Brich lose Putzstellen heraus, fahnde mit Augen und Gehör nach hohlen Stellen. Stemme dort den Putz ab, säubere die Fläche, an der der Schaden besteht, grundiere die Wand und fülle die Löcher im Putz mit Spachtelmasse. Achtung: Soll der komplette Putz erneuert werden? Dann beachte unbedingt den Tipp unter der Checkliste.
Wasser abweisen: Säubere die Fassade gründlich und schütze sie mit einem wasserabweisenden Anstrich.
Wische mit der Handfläche über die Wand: Bleibt Farbe hängen, wasche die Wände vor einem Neuanstrich ab und grundiere sie. Drücke mit der Fingernagelspitze drei Sekunden in den Anstrich: In einer dauerelastischen Fassadenbeschichtung entsteht eine Druckstelle, die nach kurzer Zeit verschwindet – solche Beschichtungen brauchen eine Spezialbehandlung vom Malermeisterbetrieb.
Fugen auskratzen: Hole per Fugenfräse vom alten Mörtel 2–3 cm heraus und verfuge neu mit hochhydraulischem Trasskalkmörtel.
Rücke Graffitis mit einen Sandstrahler zu Leibe, schütze die Fassade vor neuen Attacken mit einer speziellen Schutzschicht. Beim nächsten Mal lassen sich die Graffitis dann mit dem Hochdruckreiniger abdampfen.
Vermutlich ist das Gebäude nicht gut gedämmt. Hier muss sicher mehr gemacht werden als ein neuer Anstrich. Ein Energieeffizienz-Experte oder eine -Expertin kann dich zu verschiedenen Maßnahmen und Förderungen informieren. Beachte dazu auch unseren folgenden Tipp.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die gesetzlichen Mindestanforderungen zur Wärmedämmung von Gebäuden, die beheizt oder klimatisiert werden. Wenn du ein altes Haus kaufst und sanierst, kannst du unter Umständen verpflichtet sein, bestimmte Maßnahmen zur energetischen Sanierung durchzuführen, etwa die Fassade zu dämmen. Das gilt, wenn du im Rahmen deiner Sanierungsmaßnahmen mehr als zehn Prozent der Bauteilfläche veränderst. Kleinere Reparaturarbeiten am Putz der Fassade oder das neue Auftragen von Farbe auf dem vorhandenen Putz fallen daher nicht darunter. Wer hingegen komplett neuen Putz oder eine Verschalung an den Außenwänden seines Hauses anbringen möchte, muss die gesetzlichen Regelungen im GEG einhalten. Zu den Pflichten und der Art der Dämmung für das jeweilige Gebäude berät dich ein Energieeffizienz-Experte oder eine -Expertin. Diese Beratung ist in der Regel auch Voraussetzung, um staatliche Förderungen erhalten zu können. Achte darauf, dass der Profi für die Förderprogramme des Bundes zertifiziert ist. Hier im bundesweiten Verzeichnis für Expertinnen und Experten für die Förderprogramme des Bundes wirst du fündig.
Wenn du vor Februar 2002 in dein Ein- oder Zweifamilienhaus eingezogen bist, bist du von der Pflicht nachträglich zu dämmen, ausgenommen. Außerdem kann die Regelung in bestimmten Fällen nicht für dich gelten, wenn es sich um eine denkmalgeschützte Immobilie handelt.
Welche Kosten anfallen, ist von der Situation (unter anderem der Größe der Fassadenfläche), den notwendigen Maßnahmen und verwendeten Materialien abhängig. Kleinere Renovierungsmaßnahmen wie das Streichen der Außenwände lassen sich vom geübten Heimwerker oder der Heimwerkerin oft auch selbst erledigen. Dann kannst du mit Materialkosten von etwa 5 Euro pro Quadratmeter für die Grundierung plus ungefähr 15 Euro pro Quadratmeter für die Farben rechnen. Hinzu kommen Kosten fürs Abkleben, für Rollen sowie eventuell für ein Gerüst. Arbeitest du mit einem Malerbetrieb und lässt die Fassade streichen, kannst du als ungefährem Richtwert zusätzlich mit Arbeitskosten von etwa 15 bis 25 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die tatsächlichen Kosten können stark abweichen, wenn zum Beispiel die Fassade besonders schmutzig ist und eine aufwendigere Reinigung und zusätzliche Farbschichten nötig sind. Nicht zu vergessen sind die Kosten für ein Gerüst.
Wenn du deine Fassade dämmen lässt, musst du mit etwa 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Bitte beachte, dass es je nach Art der Dämmung und verwendeten Materialien zu großen Preisunterschieden kommen kann. Dein Energieeffizienz-Experte oder deine -Expertin berät dich, was für dein Gebäude sinnvoll ist, um Energiekosten zu sparen.
Mit einer Fassadensanierung inklusive Dämmung erhöht zum einen den Wohnkomfort und es lässt sich zum anderen langfristig viel Energie einsparen. Energetische Sanierungen fördert deshalb auch der Staat. Die Förderungen von Bestandsimmobilien sind dabei um ein Vielfaches höher als für neue effiziente Gebäude. Dein LBS-Berater oder deine -Beraterin unterstützt dich dabei, öffentliche Darlehen und Zuschüsse in deine finanziellen Planungen mit einzubeziehen. Dabei können etwa folgende Förderungen infrage kommen:
Tipp: Beantrage grundsätzlich immer zuerst die Förderung, bevor du mit deinem Vorhaben startest und Aufträge an Handwerksbetriebe vergibst. Angefangene Maßnahmen werden häufig nicht mehr gefördert.
Wenn du einen Bausparvertrag hast, der zuteilungsreif ist, kannst du mit der Bausparsumme deine Fassadensanierung sicher finanzieren. Alternativ kannst du auch eine LBS-Sofortfinanzierung, also die Kombination aus Vorfinanzierung und Bausparvertrag abschließen. Nach Zuteilung löst der Bausparvertrag den Vorfinanzierungskredit ab und du tilgst anschließend nur noch das Bauspardarlehen. Das gibt dir Zinssicherheit bis zum Schluss. Summen bis 50.000 Euro für Renovierung und Sanierung finanzieren wir mit dem LBS-Modernisierungskredit auch ohne Absicherung im Grundbuch.
Wenn du ein staatlich gefördertes Darlehen der KfW bekommen kannst, ist auch damit eine Kombination mit LBS-Bausparvertrag möglich: Wenn die Zinsbindung deines KfW-Förderdarlehens ausläuft, benötigst du eine sichere Anschlussfinanzierung. Perfekt dafür geeignet ist ein Bausparvertrag in Höhe der Restschuld. Damit sicherst du dir günstige Zinsen von der ersten bis zur letzten Rate deiner Finanzierung.